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Aus: Ausgabe vom 27.10.2011, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Das Recht auf Gesundheit

Über die Gesundheit von Menschen entscheiden soziale Determinanten wie das Einkommen und, damit verbunden, die angemessene Ernährung, Wohn- und Arbeitsverhältnisse, Bildungseinrichtungen etc. Darauf hat Thomas Gebauer, Geschäftsführer der sozialmedizinischen Organisation medico international, bei der Vorstellung des Weltgesundheitsberichtes »Global Health Watch 3« in der vergangenen Woche auf der »World Conference on Social Determinants of Health« der Weltgesundheitsorganisation WHO in Rio de Janeiro hingewiesen. Gegen die »dramatisch zunehmenden Ungleichheiten in der Gesundheit der Menschen« bedürfe es »politischer Entscheidungen, die auch vor Eingriffen in das globale Wirtschaftssystem nicht haltmachen. Menschen hungern nicht, weil Nahrungsmittel fehlen, sondern weil der Markt als Verteilungsmechanismus den Zugang von der Kaufkraft abhängig macht.« Der dritte »Global Health Watch«-Report enthält viele Fallbeispiele und Analysen zur globalen Gesundheitssituation. Die Autoren, Wissenschaftler und Aktivisten aus mehr als 30 Ländern fordern die Stärkung der WHO. Sie soll gemäß ihrer 1948 verabschiedeten Verfassung in die Lage versetzt werden, als »führende und koordinierende Autorität« in der Durchsetzung des Rechts auf Gesundheit zu wirken. (jW)

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