Gegründet 1947 Donnerstag, 25. April 2024, Nr. 97
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 10.02.2011, Seite 3 / Schwerpunkt

Hintergrund: Zwei große Literaten

Die Buchmesse Havanna 2011 ist Jaime Sarusky Millar und Fernando Martínez Heredia gewidmet. Zu den Talenten, die in den ersten Jahren der Revolu­tion eine neue Literatur in Kuba schufen, gehörte der Intellektuelle Jaime Sarusky Millar (geb. 1931 in Havanna). Seine erzählerischen und journalistischen Arbeiten zeichnen sich durch eine besondere ästhetische Qualität aus. Er veröffentlichte u.a. »La Bùsqueda« (1961), »Rebelión en la octava casa« (1967) und »Un hombre providencial« (2001), wofür ihm im selben Jahr der Alejo-Carpentier-Preis überreicht wurde. 2004 wurde er mit dem Nationalpreis für Literatur ausgezeichnet. Seinen Sachbüchern ist eine Authentizität eigen, die aus dem Kontakt mit Augenzeugen stammt, während sie gleichzeitig eine literarische Qualität aufweisen. Sie sind erfüllt mit Weisheit und Humanität, erweitern unser Wissen und erhöhen unsere Sensibilität. 1999 wurde Jaime Sarusky Millar für sein 45jähriges Wirken als Kulturjournalist mit dem José-Antonio-Fernández-Preis ausgezeichnet.

Die Arbeit des herausragenden kubanischen Philosophen und Essayisten Fernando Martínez Heredia (geb. 1939 in Yaguajay) wird als eine Quelle für linke Ideen in Kuba angesehen. Seine Schriften setzen sich mit der Erneuerung des Sozialismus auseinander und damit, wie dieser Weg in Fortführung der revolutionären Ideen und Taten Che Guevaras weitergegangen werden kann und muß. Martínez analysiert die heutige Lage Kubas und beschäftigt sich damit, wie das Land, ausgehend von den großen Ideen der Vergangenheit, eigentlich aussehen sollte. Zu seinen vielen veröffentlichten Werken gehören: »Desafíos del socialismo cubano« (1988), »El mes más crudo de la siembra. Ensayos sobre historia de Nicaragua« (1990), »Cuba en los noventa: Realidades, proyectos, alternativas« (1991), »Che, el socialismo y el comunismo« (1989), das mit dem Essaypreis Casa de las Américas prämiert wurde, »En el horno de los 90« (1999), »Repensar el socialismo« (2001), »Corrimiento hacia el rojo« (2001) und »Revolución Cubana del 30« (2007). Im Jahr 2006 erhielt Fernando Martínez Heredia den Nationalpreis für Sozialwissenschaften. (jW)

Langfassung: www.buchmesse-havanna.de/buchmesse-2011/zwei-grosse-literaten/

Ähnliche:

  • Blick ins Innere von La Cabaña: Kulturereignis
Buchme...
    10.02.2011

    Bücher in der Festung

    Die kubanische Buchmesse wird heute offiziell eröffnet und erwartet bis zu zwei Millionen Besucher. Auch junge Welt ist wieder dabei
  • 12.10.2010

    Den Rest investieren

    Unabhängigkeit ist nicht geschlechtsspezifisch: Argentinische Verlegerinnen auf der Frankfurter Buchmesse

Regio:

Mehr aus: Schwerpunkt