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Aus: Ausgabe vom 30.04.2009, Seite 12 / Feuilleton

Nichts dabei

Das vom Bundestag beschlossene Berliner Einheitsdenkmal macht Probleme. Von mehr als 500 Wettbewerbsentwürfen hat keiner die 19köpfige Jury aus Politikern, Historikern, Architekten und Künstlern überzeugt. Das Preisgericht hat dem Auslober einvernehmlich empfohlen, ein neues Verfahren einzuleiten. Der Sieger wird wohl nicht wie geplant am 9. November verkündet. Die abgelehnten Entwürfe sollen ab 5. Mai im Kronprinzenpalais zu besichtigen sein. Wie viele es genau sind, ist unklar. An die tausend, hieß es vor einigen Wochen. In der Süddeutschen vom Mittwoch waren es immerhin noch 563. Der Tagesspiegel wußte auf seiner Titelseite nur von »532 Einreichungen«. Luc Jochimsen (Die Linke-MdB), schrieb am Mittwoch »Scheitern als Chance« über eine Pressemitteilung (ein Slogan der vergessenen Partei »Chance 2000«). Sie forderte, »noch mal die Frage des Standortes neu zu bedenken«. Das Denkmal soll vor das Hohenzollernschloß, für das gerade der Palast der Republik abgerissen wurde – auf den Sockel eines Reiterstandbilds von Wilhelm I., der das Reich mit Blut und Eisen geeint hatte. (jW)

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