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Aus: Ausgabe vom 02.08.2008, Seite 3 / Schwerpunkt

Selbstdarstellung. Die Bewegung »Free Gaza«

Im Mai 2008 hat sich zum 60. Mal die »Nakba« gejährt, »die Katastrophe«, in deren Verlauf die große Mehrheit der Palästinenser gewaltsam von ihrem angestammten Land vertrieben wurde, damit auf ihm der Staat Israel entstehen konnte. Im Widerspruch zum Völkerrecht, zu Menschenrechten und grundsätzlichen moralischen Prinzipien verweigert Israel diesen Flüchtlingen und ihren Nachkommen die Rückkehr nach Hause. Tel Aviv hat das Unrecht, das mit der Gründung des Staates einherging, nie anerkannt. Mehr als fünf Millionen Palästinenser vegetieren in Flüchtlingslagern dahin, während ihre Heime, ihre Felder und Plantagen und ihre sonstige Habe von jüdischen Emigranten in Beschlag genommen werden, die aus aller Welt nach Israel kommen.

Die illegale Besetzung des palästinensischen Landes steht im Zentrum des Nahost-Konfliktes. Sie ist die Ursache der größten Flüchtlingsgruppe der Welt. Sie ebnete den Weg für den folgenden Landraub im Jahr 1967 ... die Palästinenser im Westjordanland werden in Ghettos eingepfercht, die von Mauern, Türmen für Scharfschützen und Militär-Checkponts umringt sind. Sie hat aus dem Gazastreifen ein Freiluftgefängnis gemacht.

Unser Ziel ist es, die Besatzung des Gazastreifens zu brechen. Wir wollen die internationale Aufmerksamkeit auf die gefängnisähnliche Situation lenken. Wir wollen die Aufhebung der Sanktionspolitik ebenso erreichen wie eine Beendigung der israelischen Besatzung. Wir verteidigen das Recht der Palästinenser, Besucher zu empfangen: Menschenrechtsbeobachter, humanitäre Helfer, Journalisten und andere.

Wir haben versucht, Palästina auf dem Landweg zu erreichen. Wir haben versucht, per Flugzeug einzureisen. Jetzt versuchen wir es auf dem Seeweg.

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