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Aus: Ausgabe vom 19.04.2008, Seite 12 / Feuilleton

Césaire tot

Der von der Karibikinsel Martinique stammende französische Politiker und Schriftsteller Aimé Césaire ist tot (siehe jW vom 18.4.). Césaire starb im Alter von 94 Jahren in einem Krankenhaus in Fort-de-France. In der Haupstadt von des französischen Überseedepartements war Césaire Bürgermeister von 1945-2001. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy würdigte den afro-karibischen Dichter als »Symbol der Hoffnung für alle unterdrückten Völker«, sein Amtsvorgänger nannte Césaire »eine Lichtgestalt«. Césaire war bis 1993 Abgeordneter im französischen Parlament, erst für die Kommunisten, dann für die von ihm gegründete Fortschrtittspartei von Martinique. Zusammen mit dem Dichter und späteren Staatspräsidenten von Senegal Léopold Sédar Senghor hatte Césaire in den 30er Jahren den Begriff der »Négritude« geprägt, der die kulturelle afrikanische Eigenständigkeit gegenüber den französischen Kolonialherren betonte. Césaire warf den westlichen Kolonialstaaten vor, den »den höchsten Leichenhaufen der Menschheit« hinterlassen zu haben. (AFP/jW)

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