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Aus: Ausgabe vom 26.04.2007, Seite 4 / Inland

Ausbilder gesteht Strom-Folter

Münster. Ein früherer Zugführer der Bundeswehr hat vor dem Münsteraner Landgericht gestanden, einen Rekruten während einer Geiselnahmeübung mit Stromschlägen traktiert zu haben. Der 28ährige Angeklagte sagte am Mittwoch, er habe am 1. September 2004 als Ausbilder eine Verhörsituation nachgestellt. Er habe den Rekruten andeuten wollen, was im Ernstfall auf sie zukommen könne.

Vor der 8. Großen Strafkammer des Landgerichts müssen sich der Kompaniechef und 17 Ausbilder des Instandsetzungsbataillons Coesfeld verantworten. Ihnen wird Mißhandlung und Entwürdigung von 163 Rekruten bei insgesamt vier simulierten Geiselnahmen im Sommer 2004 vorgeworfen. (AP/jW)