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Aus: Ausgabe vom 12.06.2006, Seite 16 / Sport

WM-Randspalte

WM-Erlösung (2)

Hannover. Fußball ist schwere Philosophie, leichte Esoterik und Macho-Macho-Militarismus. Italiens Stürmerstar Alessandro Del Piero durfte vor allem mit zur WM, weil er dann auf der Ersatzbank Zeit und Muße findet, über sein Formtief nachzusinnen. Voller Elan beginnt er schon vorab mit dem Philosophieren: »Ich habe darüber nachgedacht, wie ich war, als ich angefangen habe, Fußball zu spielen. Und nun will ich das, was ich war, und das, was ich wurde, zusammenbringen«, sagte der 31jährige. »Ich bin auf Berge gestiegen, um Dinge rauszufinden, die schon Achilles erforscht hat. Das Wichtigste ist nicht, wie viele Kriege du führst, sondern wie du sie führst.« Zumal sein Verein Juventus Turin daheim im Korruptionssumpf untergeht. (sid/jW)

Phantom Rooney

London/Frankfurt am Main. Ein Gespenst geht um in Englands Team. Wayne Rooney, der kompakte Stürmer mit dem sensiblen Füßchen, verbreitet auch bei Nichteinsatz Angst und Schrecken. Weil im dumpfen Drei-Löwen-Gekicke sonst nichts los war, machte er sich in der Pause gegen Paraguay sensationell warm und setzte sich anschließend wieder hin. Für ihn wurde Jermaine Defoe wieder nach Hause geschickt. Der ist stocksauer: »Ich habe mich noch nie fitter und besser gefühlt.« Rooney wartet weiter auf seinen Einsatz im Endspiel, das aber mutmaßlich ohne seine Mannschaft stattfinden wird.

(sid/jW)

Hau ihn rein!

»Oh nein! Sie haben sich wieder in Marsch gesetzt.« Der britische Daily Mirror nach dem 4:2 der Deutschen. (jW)