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Aus: Ausgabe vom 09.06.2006, Seite 13 / Feuilleton

Zahlensalatsmeldungen

Kultur in Zahlen 1


Nach dem Aktienindex, dem Body Mass Index und dem Big Mac Index gibt es seit 2003 den Kulturindex. Aber nur in Berlin. Dort propagieren Freie Universität und Industrie- und Handelskammer die Ansicht, Kulturbegeisterung sei in Zahlen zu messen. Jetzt erreichte der Index erstmals die 50 Punkte-Marke auf einer Skala von 1 bis 100. Trotz Sparterror geht es also voran – solange, bis diese Meßstatistik durch den Fußballeuphorieindex ersetzt wird.

(ddp/jW)

Sex in Zahlen


Das US-amerikanische Repäsentantenhaus verschärft die Zensur und verfügte die Verzehnfachung der Bußgelder für »Obszönitäten« im Rundfunk. Bis zu 325000 Dollar muß jetzt für ein bißchen mediale Sexandeutung hingeblättert werden. Anlaß war unter anderem der Auftritt von Janet Jackson 2003, der bei einem Konzert etwas Busen aus dem Kostüm rutschte. Weniger geschlechtslos geht es bei den ansonsten besonders zugetanenen Briten zu. Mehr als die Hälfte der dortigen Erwerbstätigkeiten denken bei der Arbeit an Sex, wie der »Mates Sex Survey 2006«, eine Umfrage des Boulevardblattes Sun herausgefunden haben will. 850000 Arbeitsstunden würden dadurch vergeudet. Verschwenderisch geht es auch im Bett weiter. So reichen jedem dritten Briten bis zu fünf Minuten Vorspiel, jeder sechste verzichtet am liebsten ganz darauf.

(AFP/ddp/jW)

Kultur in Zahlen 2

Fast 27000 Kulturarbeiter sind im April arbeitslos gemeldet gewesen. Dies geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor. Die größte Gruppe der 26980 Arbeitslosen sind mit 3 969 die Redakteure, gefolgt von den Direktionsassistenten mit 3696, den Schauspielern mit 2772, den Toningenieuren und -technikern mit 2294 sowie den Instrumental- und Orchestermusikern. Insgesamt waren im April 4,79 Millionen Menschen als arbeitslos registriert.

(ddp/jW)

Rhodan in Zahlen

Ein Geburtstag, der allgemein vergessen wurde: Am Donnerstag feierte der Weltraumpionier Perry Rhodan seinen 70. Geburtstag. Er ist der Titelheld der gleichnamigen Science-Fiction-Heftchen-Serie, die es bislang Woche für Woche auf 2330 Bände gebracht hat. Im Jahre 1975 war Perry Rhodan mit seinem kleinen Raumschiff in der Nähe der roten Sonne Wega auf die Spur des »Galaktischen Rätsels« getroffen und erhielt eine sogenannte Zelldusche, die ihn relativ unsterblich macht. Deshalb sieht er auch mit 70 immer noch wie ein Enddreißiger aus.

(jW)

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