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Aus: Ausgabe vom 25.02.2006, Seite 16 / Sport

Olympia: Winterspieleticker

Die 18jährige Schulabbrecherin und Bundespolizistin Amelie Kober aus Miesbach hat die Silbermedaille im Snowboard-Parallel-Riesenslalom gewonnen. Nach einem Sturz unterlag sie der Schweizerin Daniela Meuli. Dritte wurde Rosey Fletcher aus den USA. Die US-Amerikanerin Julia Mancuso hat Gold im olympischen Riesenslalom der Frauen gewonnen. Die 21jährige triumphierte nach zwei Läufen in Sestriere Colle mit einem Vorsprung von 67 Hundertstelsekunden vor Tanja Poutiainen, die damit das erste alpine Gold für Finnland in der olympischen Geschichte verpaßte. Bronze holte sich nach einem furiosen zweiten Durchgang die Schwedin Anna Ottosson mit 1,14 Sekunden Rückstand auf Mancuso.

Im letzten olympischen Skilanglauf-Rennen ihrer Karriere hat die Tschechin Katerina Neumannova ihre erste Goldmedaille gewonnen. Die 33jährige setzte sich im 30-km-Massenstartrennen im Zielsprint mit 1,4 Sekunden Vorsprung vor der Russin Julia Tschepalowa durch und bescherte Tschechien damit den ersten Triumph bei den Winterspielen in Turin. Drittschnellste war die 23 Jahre alte Justyna Kowalczyk aus Polen mit 2,1 Sekunden Rückstand.

Du blöder Wachser: Mit einer Gehirnerschütterung, einem losen Backenzahn und Schnittwunden an der linken Hand bezahlte Stein Gundersen seine Kritik an den Wachsmännern der norwegischen Skilangläufer. Der Trainer der norwegischen Triathlon-Juniorennationalmannschaft hatte die Serviceleute der bislang glücklosen Mannschaft verspottet. Das Materialpersonal rächte sich prompt und überfiel den Kritiker. »Er war betrunken und hat uns provoziert«, kommentierte Chefwachser Terje Langli den Vorfall trocken. Gegen den Schläger liegt nun eine Anzeige vor.

Am Freitag nachmittag berichtete das ZDF, die Dopingtests bei zehn österreichischen Olympia-Teilnehmern hätten ein negatives Ergebnis gebracht. Diese Information stamme aus gut unterrichteter Quelle. Vom IOC wurde dies jedoch umgehend dementiert. Der Staatsanwalt Ciro Santoriello berichtete L’Equipe unterdessen von seinen wunderlichen Erfahrungen bei den Ermittlungen: »Als die Polizei eintraf, haben die Athleten schon geschlafen. Stellen sie sich vor: Die Polizei kam rein, machte das Licht an, die Athleten haben ins Licht geblinzelt. Und als erstes haben sie zu Flaschen gegriffen und angefangen, Wasser zu trinken. Die Flaschen waren am Ende des Betts deponiert. Sie haben nonstop getrunken, einen Liter, anderthalb Liter. Glauben Sie mir, daie haben nicht getrunken wie Sie und ich. Es schien für sie dringend, ja lebenswichtig zu sein.« Laut Angaben des Ermittlers seien 95 Prozent der kontrollierten österreichischen Athleten aus dem nordischen Bereich Asthmatiker, dies sei doch sonderbar bei Hochleistungssportlern. (sid/jW)

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