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Aus: Ausgabe vom 23.05.2025, Seite 11 / Feuilleton
Kriminalität

Fetter Fang

Im Kampf gegen den internationalen Raub von Kulturgütern haben Ermittler und Zollfahnder nach Angaben von Europol rund 38.000 kostbare Objekte beschlagnahmt und 80 Verdächtige festgenommen. Zu den beschlagnahmten Objekten der zeitgleich stattfindenden Aktion gehörten Kunstwerke, Münzen, Musikinstrumente, Bilder und archäologische Funde. 23 Länder, darunter Deutschland, sowie Interpol, Europol und die Weltzollorganisation waren an der »Operation Pandora« beteiligt, teilte Europol in Den Haag mit. Die Ermittlungen dauerten noch an, und weitere Festnahmen werden erwartet. Die Ermittler stellten den Angaben zufolge auch zahlreiche Metalldetektoren und Werkzeuge sicher, die für illegale Ausgrabungen genutzt würden. »Das unterstreicht die anhaltende Bedrohung durch Plünderungen von Kulturstätten«, teilte Europol mit. Am Flughafen von Mallorca hatten etwa spanische Fahnder einen Passagier erwischt, der antike Münzen und einen wertvollen antiken Ring nach Deutschland schmuggeln wollte. Die Ermittlungen führten nach Informationen der spanischen Polizei zur Beschlagnahme weiterer Kulturgüter, die aus Schiffswracks und Ausgrabungsstätten geplündert worden waren. In Italien waren Europol zufolge zum Beispiel in einer Privatwohnung Münzen, Pfeil- und Lanzenspitzen aus der römischen und punischen Zeit entdeckt worden – mehr als 2000 Jahre alt. Sie waren auf Plattformen im Internet zum Verkauf angeboten worden. Bei der Aktion waren auch Cyberermittler eingesetzt worden. Nach Angaben von Europol führte ihre Arbeit zur Eröffnung neuer Fälle. Das zeige, »dass digitale Plattformen schnell zu einem bevorzugten Kanal für die Vermarktung und den Verkauf von geraubten Kulturgütern« würden. (dpa/jW)

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