Rückmeldung einer Totgesagten

Daß die junge Welt vor dem Hinscheiden stehe oder schon das Zeitliche gesegnet habe, wurde in den letzten 14 Jahren des öfteren verkündet: Vom wohlmeinenden West-Besitzer, dem sie nach der DDR-Eroberung zugefallen war, oder von diesem oder jenem Blatt, das gern etwas Sterbehilfe leisten wollte. Unser Zuruf »Da sind wir aber immer noch« hat mit Triumph nichts zu tun, sondern ist eine entschlossene Feststellung. Allerdings war die Nachricht vom junge Welt-Tod leider häufig nur leicht übertrieben.

Zu den Anstrengungen, ihn zu verhindern, gehören auch unsere Bemühungen um einen besseren Vertrieb – manchmal gegen Begräbnisfunktionäre im Großhandel oder Zustellfirmen. Anfang Juni erhielten wir z. B. einen Anruf von Frau Cordula S. Sie führt einen kleinen Zeitungsladen in Tübingen, in dem sie auch die junge Welt verkaufte, jedenfalls bis Mitte Mai. Dann wurde die jW plötzlich nicht mehr geliefert. Frau S. fragte beim Großhändler in Reutlingen nach und erhielt die Auskunft, die junge Welt sei eingestellt. Das erschien unglaubwürdig: Es hätte ja eventuell in jW gestanden. Frau S. wandte sich an uns und alles weitere ging schnell. Wir informierten unseren Vertriebspartner, die Firma ASV Vertriebs GmbH, und die Kollegen dort klärten mit dem Grossisten, daß Frau S. wieder beliefert wird.

Bei von uns nicht autorisierten Nachrufen auf die junge Welt also einfach mal bei uns anrufen. Die Rufnummern steh’n in der Zeitung!