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Aus: Ausgabe vom 14.04.2023, Seite 15 / Feminismus

Iran verschärft Kontrolle von Kopftuchzwang

Teheran. Die iranische Polizei will künftig mit Hilfe der Technik alle Frauen aufspüren, die gegen die strengen Kleidervorschriften der Islamischen Republik verstoßen. Von diesem Sonnabend an würden Verstöße gegen das Kopftuchgebot mit Hilfe »intelligenter Kameras« und anderer Geräte auf öffentlichen Plätzen und Straßen registriert und die Betroffenen identifiziert, sagte Polizeichef Achmad-Resa Radan am vergangenen Wochenende im staatlichen Fernsehen. Alle Frauen ohne Hidschab würden zunächst verwarnt und in einem zweiten Schritt dann vor Gericht gestellt, warnte Radan. Verwarnt würden auch Autobesitzer, wenn eine der Insassinnen gegen die Vorschriften verstoße. Im Wiederholungsfall drohe die Beschlagnahme des Fahrzeugs. Im Iran gibt es seit Monaten Proteste, die durch den Tod der jungen Kurdin Jina Mahsa Amini ausgelöst wurden. Sie war Mitte September gestorben, nachdem die »Sittenpolizei« sie in Teheran wegen eines Verstoßes gegen die strikte Kleiderordnung für Frauen festgenommen hatte. Seitdem hat die Zahl der Frauen, die sich den Regeln widersetzen, weiter zugenommen. Am Mittwoch riefen Studierende und zahlreiche Vereinigungen zu neuen landesweiten Protesten am Wochenende auf, um gegen den repressiven Regierungskurs zu demonstrieren. Mit Versammlungen und Sitzstreiks solle auf die jüngsten Drohungen von seiten der Regierung reagiert werden, hieß es in dem Aufruf. (AFP/jW)

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