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Aus: Ausgabe vom 08.09.2021, Seite 11 / Feuilleton
Fernsehen

»It’s all in the game«

Der US-Schauspieler ­Michael K. Williams ist tot. Die Polizei fand die Leiche des 54jährigen am Montag in seiner Wohnung im New Yorker Stadtteil Brooklyn. Laut Medienberichten erlag er einer Überdosis. Williams war in der Vergangenheit offen mit seiner Heroinsucht umgegangen. Bekannt wurde er mit der Serie »The Wire« (HBO, 2002–2008), in deren auch sonst exzellenten Ensemble er in der Rolle des schwulen Raubmörders Omar Little, der Drogendealer überfällt, besonders herausstach. »The Wire« handelt von Drogengangs in Baltimore Anfang der nuller Jahre und Polizeiermittlern, die sie verfolgen. Über sechs Staffeln wurden die sozialen, ökonomischen und politischen Bedingungen der Verarmung und Kriminalität beleuchtet. »The Wire« gilt wegen der sozialrealistischen Darstellung als Meilenstein des seriellen Erzählens im Fernsehen und wird zu Recht mit den realistischen Romanen des 19. Jahrhunderts verglichen. Mit der Rolle des Omar (Catchphrase und Lebenslektion: »It’s all in the game«) erwarb sich Williams einen Ruf als Charakterdarsteller, den er u. a. in den Serien »Boardwalk Empire«, »When They See Us« und »Lovecraft Country« sowie in Filme wie »12 Years a Slave« zementierte. Er hatte seine Karriere zunächst als Background-Tänzer in Musikvideos, etwa von Madonna und George Michael, begonnen. Eine große Narbe im Gesicht, welche er sich in einem Kampf zugezogen hatte, öffnete ihm unverhofft den Weg ans Theater, wo er betont harte Charaktere spielte. Seine erste Filmrolle verschaffte ihm der Rapper Tupac Shakur. (jW)

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