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Aus: Ausgabe vom 11.11.2014, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Migration und Pflege

Migration spielt in Pflegeberufen eine zunehmende Rolle. In manchen Ländern gibt es regelrechte Anwerbeprogramme, mit denen »Arbeitgeber« und Vermittlungsagenturen dem Fachkräftemangel hierzulande begegnen wollen. Schon länger findet von Beschäftigten mit Migrationshintergrund geleistete »Care«-Arbeit in Privathaushalten statt. Eine Folge sind Versorgungsprobleme in den Herkunftsländern. Und: Es handelt sich größtenteils um prekäre Arbeit, wie Johanna Krawietz und Stefanie Visel in ihrer Einleitung zu einem Sammelband zum Thema betonen. So sind Minijobs bei der Arbeit in Privathaushalten die Regel, ebenso in der ambulanten Pflege. Insgesamt dominiert im Pflegebereich Teilzeitarbeit - oft nicht freiwillig. Von all dem besonders betroffen sind Migrantinnen. Neben der Prekarisierung befassen sich die Autorinnen vor allem mit der Frage von Anerkennung - auch und gerade der formalen Anerkennung von Qualifikationen, was sich wiederum stark auf die Form der Beschäftigung auswirkt. (dab)

Johanna Krawietz/Stefanie Visel (Hrsg.): Prekarisierung transnationaler Care-Arbeit - Ambivalente Anerkennung. Münster 2014, Westfälisches Dampfboot, 196 Seiten, 24,90 Euro

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