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Aus: Ausgabe vom 07.11.2013, Seite 12 / Feuilleton

Kein Geheimnis

Der Fund von rund 1400 verschollen geglaubten Kunstwerken in der Münchner Wohnnung des 79jährigen Cornelius Gurlitt gilt weltweit als Sensation. Doch Alfred Weidinger, Vizedirektor des Wiener Belvedere, sagt: »Daß diese Sammlung existiert, das war kein Geheimnis. Im Grunde genommen hat jeder wichtige Kunsthändler im süddeutschen Raum gewußt, daß es das gibt – auch in der Dimension«. Nach Einschätzung des Berliner Provenienzforschers Uwe Hartmann müsse sogar davon ausgegangen werden, daß Gurlitt »rechtmäßig« über den Besitz der meisten Werke verfüge, weil das entsprechende Nazigesetz über den Ankauf von »verfemter« Kunst nach dem Krieg weder von den Alliierten noch später von der Bundesregierung außer Kraft gesetzt worden sei. (dpa/jW)

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