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Aus: Ausgabe vom 11.07.2013, Seite 16 / Sport

Eishockey: Nie mehr zweite Liga?

Berlin. Der Machtkampf zwischen dem Deutschen Eishockey-Bund (DEB) und einem abtrünnigen Dutzend von Zweitligavereinen geht langsam, aber sicher in die entscheidende Phase. Die Klubs wollen den DEB partout nicht mehr zum Dachverband haben. DEB-Vizepräsident Manuel Hüttl sah sich am Dienstag deshalb zu einer emotionalen Mitteilung veranlaßt: »Es kann nicht sein, daß Clubvertreter rechtsverbindliche Verpflichtungen kontinuierlich mit Füßen treten«, schäumte Hüttl darin. »Wenn wir jetzt nicht auf Einhaltung der Satzung und Ordnungen des DEB und des Gesellschaftsrechts bestehen, ist weiterem willkürlichem Verhalten Tür und Tor geöffnet.«

Am 18. Juli soll vor dem Landgericht München entschieden werden, ob der Ausschluß der Klubs aus dem DEB rechtens ist. Die Vereine hatten eine Einstweiligen Verfügung eingereicht. Sie wollen für einen geregelten Spielbetrieb auf Schiedsrichter oder Spielerpässe zurückgreifen können. Aus dem Kooperationsvertrag mit dem DEB waren sie ausgestiegen, um auf eigene Faust eine professionellere Liga zu organisieren. Entsprechende Vorbereitungen laufen unabhängig vom Ausgang der Gerichtsverhandlung. »Wir werden auf alle Fälle nächste Saison mit zwölf Mannschaften spielen«, bekräftigte Karl Aicher, zweiter Vorsitzende der Starbulls Rosenheim, in den Eishockey News. Clubanwalt Jürgen Scholz ergänzte: »Eishockey spielen kann man auch ohne den DEB.«

Die Aussicht, den Münchner Prozeß zu gewinnen und dennoch eine »wilde Liga« zu bekommen, erfüllt Hüttl mit mildem Entsetzen: »Das setzt dem Ganzen noch die Krone auf«, schimpfte er: »Wenn dieses Verhalten Schule macht, dann braucht der Sport weder Legislative noch Exekutive mehr.« Es müsse »jetzt endlich Schluß sein mit dem Spuk. Jetzt entscheidet Justitia.«


Das Angebot an die Zweitliga-Vereine, unter dem Dach des DEB zu verbleiben, hält der nationale Verband derweil weiter aufrecht.

(dpa/jW)

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