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Aus: Ausgabe vom 07.07.2012, Seite 13 / Feuilleton

Man kann

Bundeskunst von Disney

Man kann ein Haus wie die Bundeskunsthalle nicht dem Konzern Walt Disney exklusiv zur Verfügung stellen«, hat Luc Jochimsen als kulturpolitische Sprecherin der Linksfraktion im Bundestag neulich behauptet. Das Haus tritt seit Freitag mit »Pixar – 25 Years of Animation« den Gegenbeweis an. Präsentiert werden mehr als 500 Skizzen aus Pixar-Trickfilmen wie »Findet Nemo«, oder »Cars«. Höhepunkt der Ausstellung, die vor Jahren zuerst im New Yorker Museum of Modern Art und seitdem in 14 Ländern zu sehen war, ist ein »Zoetrop«, ein Karussell mit Figuren aus »Toy Story«, das wie ein 3-D-Daumenkino funktioniert. Der Rundgang endet unweigerlich in einem Shop mit DVDs und Nemo als Spardose oder auf Trinkbechern.

Pixar wurde 1986 zur Produktion von Werbefilmen gegründet. 2006 erwarb Disney eine Mehrheit der Anteile für 7,4 Milliarden US-Dollar und Pixar-Boß Steve Jobs (Foto) wurde größter Disney-Einzelaktionär.


Parallel zur Disney-Werbung ist in der Kunsthalle übrigens Anselm Kiefer ausgestellt, alle Exponate stammen aus einer Privatsammlung, und auch diese Zusammenstellung war vorher woanders zu sehen, wenn auch nur in Baden-Baden. Kunsthallen-Intendant Robert Fleck hat versprochen, Ende 2013 aufzuhören – mit der Kritik an seiner Arbeit habe das aber nichts zu tun. (dapd/jW)

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