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Aus: Ausgabe vom 22.05.2012, Seite 15 / Betrieb & Gewerkschaft

Banken: Ver.di ruft zu Streiks auf

Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ruft in dieser Woche die Bankbeschäftigten in Baden-Württemberg zu Streiks auf, um den Druck auf die privaten und öffentlichen Banken zu erhöhen.

Angesichts der mittlerweile erreichten Abschlüsse in den unterschiedlichsten Branchen sei das Angebot seitens der Geldinstitute »nur noch inakzeptabel«, sagte die zuständige Landesfachbereichsleiterin, Rosemarie Bolte. »Es ist höchste Zeit für eine Gehaltssteigerung, die Respekt und Wertschätzung beinhaltet.« Am Wochenende hatte es für die Metallindustrie im Pilotbezirk Baden-Württemberg eine Einigung auf Lohnsteigerungen von 4,3 Prozent für 13 Monate gegeben, für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes wurden Ende März knapp 3,5 Prozent für zwei Jahre erzielt.

Ver.di fordert für die rund 220000 Beschäftigten im privaten und öffentlichen Bankgewerbe unter anderem eine Erhöhung der Gehälter um sechs Prozent. Darüber hinaus will die Gewerkschaft die unbefristete Übernahme von Auszubildenden, die Verlängerung der Vorruhestandsregelung und tarifliche Verbindlichkeit für besseren Gesundheitsschutz durchsetzen. Die Arbeitgeber hatten jüngst bei den Verhandlungen ein Angebot vorgelegt, das 4,2 Prozent mehr Gehalt in drei Stufen bis August 2014 vorsieht, was nach ver.di-Angaben bei zwölf Monaten weniger als 1,4 Prozent entspräche und einem Reallohnverlust gleichkäme. Die Gewerkschaft lehnte dies ab. Arbeitskämpfe wird es am heutigen Dienstag unter anderem bei der Commerzbank und der Deutschen Bank in Karlsruhe geben. Am Mittwoch soll die Bausparkasse Schwäbisch Hall bestreikt werden, am Freitag Banken in Stuttgart, Ludwigsburg und Mannheim.

(jW)

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