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Aus: Ausgabe vom 12.01.2012, Seite 16 / Sport

Fußball-Randspalte

Gedämpfter FCM

Magdeburg. Beim Viertligisten 1. FC Magdeburg begann die Woche mit der Aussicht auf Erlösung. Ein spanischer Investor werde kommen und eine imposante Finanspritze setzen, hieß es. Von bis zu 30 Millionen Euro war die Rede. In der Magdeburger Volksstimme vom Mittwoch ruderte FCM-Präsident Peter Fechner nun zurück. Dem einzigen Europapokalsieger der DDR sei noch keine offizielle Offerte vom Sportvermarkter Asap unterbreitet worden: »Wir warten nach wie vor auf ein konkretes, belastbares und seriöses Angebot.«

Zwar habe es nach einem ersten Kontakt Ende Dezember am 4. Januar ein Gespräch mit den Investoren gegeben. Der Verein habe sich intensiv mit dem Angebot beschäftigt und ein umfangreiches Informationspaket zusammengestellt. Leider nur habe sich Asap bislang eben nicht festgelegt. »Und ohne ein schriftliches Angebot der Gegenseite kann der FCM keine Nägel mit Köpfen machen.« Die kolportierte Investitionssumme sei »Spekulation«.

Bis Ende Januar soll die Sache entschieden sein. An Fechner soll es nicht scheitern: »Wenn wir ein solides Angebot in den Händen haben, wird es das Präsidium kurzfristig eingehend prüfen und dem Aufsichtsrat zuleiten.« Unklar ist, wie der Einstieg mit dem deutschen Vereinsrecht und den Statuten des DFB in Einklang zu bringen wäre.

Das Angebot hatte unter Mitgliedern und Fans des Tabellen-15. zu teils heftigen Reaktionen geführt. Zumal der Klub sich bereit erklärt haben soll, die Vereinsgremien umzukrempeln. Asap-Vertreter sollen in den Aufsichtsrat, das Präsidium und im sportlichen Bereich tätig werden. Näher wird das bei einem außerordentlichen Mitgliederstammtisch am Samstag erörtert.

Gerüchte über eine Umbenennung des Klubs und den Verlust der Vereinsfarben Blau und Weiß bezeichnete Magdeburgs Verbindungsmann zu Asap, der ehemalige FCM-Trainer und -Manager Hans-Dieter Schmidt, als »Unsinn«.


(sid/jW)

Untätig

Lagos. Der ehemalige Kapitän der Nationalmannschaft Michael Ballack bleibt skeptisch. Auf DFB-Bestrebungen, einen »Friedensgipfel« zwischen ihm und Bundestrainer Joachim Löw einberufen zu wollen, um ihn ganz offiziell aus seiner DFB-Karriere zu entlassen, entgegnet dieser schwammig: »Es hat sich nichts verändert. Seit das irgendwann mal Thema wurde Ende letzten Jahres, seit dem ist nichts mehr passiert.«

(sid/jW)

Klopps Latten

Dortmund. BVB-Meistertrainer Jürgen Klopp sieht sich im Duell mit Bayern München weiter in der Verfolgerrolle. Bayern sei im Moment uneinholbar wie 100-m-Weltrekorder Usain Bolt, sagte Klopp im Interview mit der Sport Bild: »Ich bin ein großer Freund von hohen Zielen. Aber es ist total behämmert, wenn man sich Ziele steckt, die fast nicht zu erreichen sind.« Denn »wenn Usain Bolt mitläuft, dann sagst du doch nicht: ›Also, wenn ich nicht Olympiasieger werde, dann ist alles für den Arsch gewesen.‹ Wenn du das machst, dann hast du nicht alle Latten am Zaun. Der läuft nun mal schneller, da kannst du trainieren, wie du willst.«

(sid/jW)

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