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Aus: Ausgabe vom 26.08.2011, Seite 12 / Feuilleton

Piraten ohnmächtig

Als Kind stellt man sich Piraten so vor: abenteuerlustige Seemänner mit Augenklappe, Holzbein und Totenkopfflagge. Bei einem Theaterprojekt durften Hamburger Schüler nun echte somalische Freibeuter befragen, wie es wirklich ist, Pirat zu sein. Die daraus entstandene Performance »Parlez! Echte Piraten. Recherchen in der Höhle des Zackenbarsches« der Künstlergruppe geheimagentur feierte am Mittwoch abend beim Internationalen Sommerfestival der Hamburger Kulturfabrik Kampnagel Uraufführung. Mit den Fragen von 300 Hamburger Schülern im Gepäck machten sich zwei Mitglieder der geheimagentur auf die Reise nach Ostafrika und suchten dort echte somalische Piraten auf. Zurück in Deutschland, ist aus den Videobotschaften ein Stück entstanden, das den Ursachen für die Piraterie am Horn von Afrika auf den Grund gehen will. »Wir dachten uns, mit denen kann man doch auch mal sprechen«, erklärt die Gruppe. Und siehe da, die Videobotschaften zeigen, daß die somalischen Piraten weder Augenklappe noch Holzbein haben und auch nicht die Abenteuerromane wie »Die Schatzinsel« gelesen oder Filme wie »Fluch der Karibik« gesehen haben. Statt dessen erzählen sie, wie sie durch Fremdfischerei und die Müllverklappung ihrer Lebensgrundlage beraubt wurden… (dapd/jW)

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