Gegründet 1947 Donnerstag, 25. April 2024, Nr. 97
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 19.05.2011, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Gestank in der Botanik

Eine blühende Titanwurz hat am Wochenende im Botanischen Garten Berlin einen Besucheransturm ausgelöst. Tausende Schaulustige kamen nach Angaben der Sprecherin des Gartens, Gesche Hohlstein, in das Tropenhaus, wo die Titanwurz steht. Eine Internet-­Liveübertragung brach aufgrund der hohen Anzahl an Klicks zusammen. »Das Blühen der Pflanze ist eine unglaubliche Rarität«, sagte Hohlstein. Die Titanwurz gilt als größte existierende Blume. Das Berliner Exemplar erreichte in blühendem Zustand am Wochenende eine Höhe von 1,99 Meter. Die Blume ist auf Sumatra zu Hause. Wenn eine Titanwurz blüht, verströmt sie einen intensiven Geruch nach verwesendem Fleisch, um Aasfliegen anzuziehen, die die Pollen weitertragen. Hohlstein: »Darin mischen sich Duftstoffe von Kot, Ammoniak und Urin – es ist ein bestialischer Gestank.« Der sei noch in Nachbarhäuser gezogen. Eine Titanwurz blüht zwei Tage. Danach knickt der Blütenstand ein. Erstmals blühte das Berliner Exemplar vor zwei Jahren. Davor war das Ereignis in Berlin zum letzten Mal 1939 zu erleben.

(AFP/jW)

Mehr aus: Natur & Wissenschaft