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Aus: Ausgabe vom 01.04.2010, Seite 3 / Schwerpunkt

Dokumentiert: Aufruf zum Berliner Ostermarsch

Vor 50 Jahren wurde in Deutschland der erste Ostermarsch der Atomwaffengegner organisiert. Seitdem demonstrieren wir Ostern für eine Welt ohne Atomwaffen, Armeen und Kriege. Wir wehren uns gegen jegliche Militarisierung der Außen- und Innenpolitik. Wir gehen auf die Straße, um Widerstand gegen die aggressive US-amerikanische, europäische und deutsche Außenpolitik zu leisten.

Sozial- und Bildungsabbau, Hartz IV, schlechte Gesundheitsversorgung, zunehmende Armut und Einschränkung demokratischer Rechte gehen einher mit wachsender Aufrüstung. Die Ausgaben für Rüstung und Krieg würden mehrfach ausreichen, um Hunger und Armut in der Welt zu beseitigen.

Wir rufen auf zu vielfältigen Aktionen gegen Militarismus, Sozialabbau und Krieg. Wir stellen uns gegen Faschismus, Rassismus und Fremdenfeindlichkeit in jeglicher Form. Wir unterstützen Kriegsdienstverweigerung und Widerstand von Soldatinnen und Soldaten. (...)

Wir protestieren gegen die Werbung der Bundeswehr an Schulen und Hochschulen. Wir erwarten von den Landesregierungen in Berlin und Brandenburg, daß sie solche Auftritte der Bundeswehr in den Bildungseinrichtungen untersagen.

Wir verlangen

– den sofortigen Abzug aller Atomwaffen aus Deutschland

– die Drohung mit dem Einsatz von Atomwaffen als völkerrechtswidriges Verbrechen zu ahnden

– die Abschaffung aller Atomwaffen

Wir fordern

– den sofortigen Abzug aller Truppen aus Afghanistan und die Beendigung der Auslandseinsätze der Bundeswehr

– das Verbot aller Rüstungsexporte

– die Schließung aller US-Basen und -Kommandostrukturen in Deutschland

– die Auflösung der NATO und Schluß mit der Militarisierung der EU

Wir sagen

– nein zu Sozialabbau und Hartz IV

– nein zu jeder Form von Rassismus, zu Antiislamismus, Antisemitismus und Antiziganismus

– nein zum Überwachungsstaat

Ganz im Sinne des Berliner radikalen Antimilitaristen Ernst Friedrich sagen wir: »Krieg dem Kriege!«

Berliner Ostermarsch: Montag, 5.April, 11 Uhr, Potsdamer Platz

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