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Aus: Ausgabe vom 27.08.2009, Seite 12 / Feuilleton

Und zack ist das Bunte monströs

Clueso, 1980 als Thomas Hübner in Erfurt geboren, stand 2008 mal auf Platz drei der deutschen Albumcharts. Im Interview mit Spiegel online hat er sich jetzt zur Politikverdrossenheit der Ostdeutschen seines Alters geäußert: »Wir sind zur Schule gegangen, da hat man uns gesagt, Juri Gagarin ist super und Ernst Thälmann ist der Held und hat sein Butterbrot geteilt. Und dann kam der Systemwechsel, zack, Honecker von der Wand, alles neu und anders, der Kapitalismus ist bunt – und plötzlich ist er doch ein Monster.« Einige kämen da nicht mit. »Da sagen viele, scheiße, ich will lieber Party machen und nicht über die Zukunft nachdenken. Wenn ich heute Lieder wie Rio Reiser singen würde, die Leute würden Steine auf mich werfen. Wer ist denn der Böse, wenn sich der Chef von heute vegan ernährt? – Haben Sie schon mal ein politisches Lied geschrieben? – ›Love the People‹ ist ein Song, in dem ich darüber spreche, daß viele Politiker einen Stock im Arsch haben und deshalb kein Mensch versteht, von was sie eigentlich reden. Das Lied haben übrigens auch schon Punks auf Demos gespielt.« Auch die Wahlen im Mai fand Clueso übrigens »tierisch kompliziert, das hat doch kaum einer verstanden, wie all diese Zettel auszufüllen waren. Ich mußte mir von den Wahlhelfern technischen Rat holen.«

(jW)

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