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Aus: Ausgabe vom 21.07.2008, Seite 16 / Sport

Olympia: Was erlauben IOC?

Neuss. IOC-Vize und DOSB-Präsident Thomas Bach hat im Streit um die Abstellung von U23-Spielern am Olympischen Fußballturnier die Vereine zum Umdenken und Einlenken aufgerufen. »Ich würde mir wünschen, daß die Einsicht um sich greift, daß man keinem jungen Sportler seinen Traum von der Olympiateilnahme verbauen sollte«, sagte der der Fecht-Olympiasieger von 1976 dem sid. Grundsätzlich gehe das IOC davon aus, daß der Fußball-Weltverband FIFA seinen Standpunkt durchsetzen werde, wonach jeder nominierte Spieler abzustellen sei. Sanktionen bei der Verweigerung von Freigaben könne allein die FIFA verhängen, stellte Bach als Vorsitzender der Juristischen Kommission im IOC klar. Dies gelte auch für eine Sperre von Spielern für ihre Klubs während Olympia. Das IOC habe nur Hoheit über die Spiele selbst.

IOC-Prtäsident Jacques Rogge hatte mit Bezug auf die FIFA-Regularien erklärt, daß Spieler unter 23 Jahren, denen der Klub die Freigabe für Olympia verweigert, während der Spiele in Peking für die Liga gesperrt werden. Diese Aussage läßt die Bundesliga-Manager toben. Man sinnt über eine Art Gegensperre nach: Die Deutsche Fußball-Liga prüft derzeit laut ihrem stellvertretenden Vorsitzenden Holger Hieronymus, »ob Spieler, die ohne Zustimmung der Klubs nach Peking anreisen, für das olympische Turnier gesperrt werden können«. Dies hat offenbar der Schalker Rafinha für Brasilien vor. Rogge könne »vielleicht irgendeinen Leichtathleten sperren, aber keinen Fußballer«, dekretierte Dieter Hoeneß von Hertha BSC Berlin, verwundert darüber, daß es neben Marktgesetzen auch noch Sportregula­rien geben soll. (sid/jW)

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