Leserbrief zum Artikel Nach Thüringer Wahldebakel: Hauptsache gegen links
vom 08.02.2020:
Antikommunistisches Gen
Leider ist es nun doch nicht gelungen, den »Linksextremisten« Bodo Ramelow in die Wüste zu schicken: Antikommunismus ist nun einmal ein Gen der CDU. Auf Postkommunisten zuzugehen, würde die eigene CDU zerreißen, deshalb kann man das nicht machen«, so der ehemalige Oberbürgermeister von Hamburg, Ole von Beust (CDU), in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel vor drei Monaten. Von Beust unterhält in Berlin eine Politikagentur, deren Beratung von der CDU für den kommenden Wahlkampf in Anspruch genommen wird. Doch sicher gibt es hier noch freie Kapazitäten, um ungeschickt agierende CDU-Politiker zu beraten, wie man die richtige Schrittfolge wählt, um dem politischen Gegner zielgenau in den Unterleib zu treten, ohne die eigene Karriere zu gefährden. PS: Die Bezeichnung »Linksextremist« für Ramelow soll vom inzwischen wieder zurückgetretenen Ministerpräsidenten Thomas Kemmerich stammen, so Ramelow in einem Interview mit dem Tagesspiegel vom 8. Februar. Auch die letzte Ausgabe des Spiegel soll dies zitiert haben.
Veröffentlicht in der jungen Welt am 13.02.2020.