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Aus: Ausgabe vom 23.02.2007, Seite 16 / Sport

Zum 60.

Alabama. Lee Evans war 1968 in Mexiko City einer der Olympiahelden. Erst stellte er über die Stadionrunde einen Fabelweltrekord auf, der 20 Jahre lang hielt: 43,86 Sekunden. Zur Siegerehrung hatte er eine Baskenmütze auf, reckte die Faust in die Luft, als Teil der Black-Panther-Bewegung. Daß er Leichtathlet geworden war, erklärte Evans aus zwei Umständen heraus: »Mein Bruder und ich waren hungrig. Wir stahlen Früchte. Wenn die Landbesitzer mit den Gewehren kamen, mußten wir so schnell wie möglich weglaufen.« Und: »Ich habe Sport getrieben, weil das für mich der einzige Weg war, ein Stipendium an der Universität zu bekommen. Ich glaube, das ist einer der Gründe, warum die Afroamerikaner in den Stadien so erfolgreich sind.« Nach seiner aktiven Zeit war er technischer Berater und Trainer in Nigeria, Kamerun, Madagaskar, Katar und Saudi-Arabien. 2002 kehrte er in die USA zurück. Doch er will wieder nach Afrika oder Mexiko: »Dort gibt es nicht diesen falschen Frieden, den man den Leuten hier suggeriert.« Am Sonntag hat Evans 60. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch.

(sid/jW)