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Aus: Ausgabe vom 26.01.2007, Seite 15 / Feminismus

Studiengebühren wirken verhütend

Hamburg. Studiengebühren könnten die Geburtenrate bei Akademikerinnen weiter senken. Zu diesem Schluß kommt der Flensburger Bildungsforscher Gerd Grözinger. Weil zur Zahlung der Gebühren aufgenommene Kredite genau in der Lebensphase getilgt werden müßten, in der junge Frauen sich gewöhnlich für Kinder entscheiden, würden viele von ihnen in Zukunft eher auf Nachwuchs verzichten, schreibt Grözinger in der Zeit vom Donnerstag.

Hinzu komme, daß studierte Männer, also die potentiellen Partner, noch stärker als Frauen erst dann zu Kindern bereit seien, wenn sie sich wirtschaftlich abgesichert fühlen. Eine Unterbrechen der Rückzahlung für die Zeit der Familiengründung sei auch wenig attraktiv, da die Zinsen bei den meisten Krediten weiter liefen.

»Studiengebühren in dieser harten Form scheinen ein effektives Verhütungsmittel darzustellen«, konstatiert Grözinger mit Blick auf die in den USA weit unter dem Durchschnitt liegende Geburtenrate bei Akademikerinnen.


Vom kommenden Sommersemester an erheben sechs Bundesländer Studiengebühren in Höhe von 500 Euro pro Semester. In weiteren Ländern ist ihre Einführung geplant.

(jW)

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