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Aus: Ausgabe vom 09.10.2006, Seite 13 / Feuilleton

Ausstellung

Die Gedenkstätte Sachsenhausen in Oranienburg präsentiert von Dienstag an eine Werkstattausstellung über Bernhard Langer (1901–1979). Der ehemalige Häftling des KZ Sachsenhausen hatte in Wroc­aw Medizin studiert und war von 1932 bis 1940 SA-Mitglied und SA-Stabsarzt. 1935 gründete er eine Familie, wurde Vater von drei Kindern. 1936 wurde er erstmals wegen seiner Homosexualität verurteilt, 1940 deswegen zu zweieinhalb Jahren Haft. Im März 1943 kam er in das KZ Sachsenhausen, wurde kurz nach der Einlieferung Häftlingsarzt im Außenlager »Heinkel« (Oranienburg). Nach der Befreiung des KZ arbeitete er als Hausarzt in Miersdorf/Zeuthen. Seine Verfolgung als Homosexueller in der Zeit des Faschismus verschwieg er. Erst nach dem Tod seiner Ehefrau 1990 fand die Tochter die Lebenszeugnisse und übergab sie der Gedenkstätte Sachsenhausen. Die Ausstellung ist von Dienstag, 12 Uhr, bis 30. September 2007 zu sehen.

(ddp/jW)

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