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Aus: Ausgabe vom 07.09.2006, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Andersrum

In Brasilien lernen Kinder traditionell von den Eltern das Landwirtschaften. Ein neues Programm dreht den Spieß um: Studenten in Três Passos im südbrasilianischen Bundesstaat Rio Grande do Sul bringen ihren Familien neue Techniken bei – mit Erfolg. Das lokale Bruttoinlandsprodukt konnte zwischen 1998 bis 2004 pro Kopf von 2800 auf 6500 US-Dollar mehr als verdoppelt werden. Die Idee stammt von der Mathematik- und Geschichtslehrerin Zilá Maria Breitenbach, die 1997 zur Bürgermeisterin des 24 000-Einwohner-Städtchens gewählt worden war. An dem Projekt nahmen in den vergangenen acht Jahren 2 250 junge Leute teil. Sie erhielten Unterricht in effektiven Farmtechniken, lernten damit laut Breitenbach, daß sie von der Farmarbeit leben können – sofern das Management stimmt. 2005 litt Rio Grande do Sul unter der schlimmsten Dürre seit 60 Jahren. Doch dank der diversifizierten Landwirtschaft konnten die Bauern die Krise gut überstehen. Zwar gab es bei der Soja-, Mais- und Bohnenproduktion Verluste von fast 1,7 Milliarden Dollar, doch dafür wurde in Três Passos mehr Milch produziert: 14 Millionen Liter statt zehn Millionen im Vorjahr. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs 2005 um fast zehn Prozent.

(IPS/jw)

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