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Aus: Ausgabe vom 06.06.2006, Seite 12 / Feuilleton

Ideal: Wahrheit

Manche nannten es »Autorenfilm«. Andere sagten »Junger Deutscher Film«. Dagegen wollte Roland Klick »aktionsorientiertes Publikumskino« machen. Sein Milieudrama »Supermarkt« von 1974 erzählt die Geschichte eines 18jährigen Jugendlichen auf der Straße, der durch gewisse Umstände vom Kleinkriminellen zum richtigen Gangster wird. Es ist Klicks rasantestes, rührendstes und ausweglosestes Stück Kino, »starr vor Dreck und trotzdem herzlich« (Splatting Image). In einem Interview auf der DVD bezeichnet sich Roland Klick als »Realist mit Idealen«. Wirklich hingucken hieße, ein Ideal zu haben, nämlich die Wahrheit. Heute arbeitet Roland Klick unter Pseudonym für das Fernsehen und lebt in Irland. (ib)

»Supermarkt«, Regie: Roland Klick, BRD 1974, 84 Minuten (Filmgalerie 451)

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