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Aus: Ausgabe vom 05.12.2025, Seite 15 / Feminismus

HIV-Mittelkürzungen treffen vor allem Frauen

Berlin. Im Kampf gegen den HI-Virus gab es über Jahre große Erfolge – die nun durch dramatische Kürzungen in der globalen Finanzierung der HIV-Bekämpfung zunichte gemacht werden könnten. Besonders hart getroffen würden Frauen und Kinder in Afrika südlich der Sahara, erklärte die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) anlässlich des Welt-AIDS-Tags am Montag. 63 Prozent der Neuinfektionen mit dem Virus, das unbehandelt die Immunschwächekrankheit AIDS auslösen kann, beträfen Frauen und Mädchen in der Region.

In den vergangenen Jahren waren der DSW zufolge erhebliche Fortschritte erreicht worden – die Mutter-Kind-Übertragung zum Beispiel habe auch in Afrika als fast beseitigt gegolten. »84 Prozent der schwangeren Frauen mit HIV hatten im Jahr 2024 Zugang zu antiretroviralen Medikamenten, um die Übertragung von HIV auf ihr Kind zu verhindern.« Auch dabei drohten nun erhebliche Rückschritte.

Anfang 2025 fror die US-Regierung unter Präsident Donald Trump vorübergehend alle Zahlungen im Zusammenhang mit HIV ein. Davor waren die USA für drei Viertel der internationalen HIV-Gelder aufgekommen. Auch andere Länder, darunter Deutschland, verminderten ihre Zuwendungen. Die Mittelkürzungen könnten bis 2030 zu etwa 3,9 Millionen zusätzlichen Infektionen führen, heißt es im aktuellen Bericht des UN-Programms UNAIDS.

»Wie bei einem Dominoeffekt schwindet das Bewusstsein, dass Therapie und Prävention unverzichtbar sind und dass Solidarität der Schlüssel für eine Welt ohne AIDS ist«, warnt die Deutsche Aidshilfe. »Wir dürfen nicht zulassen, dass aus einer fast besiegten Krankheit wieder eine Epidemie wird«, sagte DSW-Vorstandsmitglied Angela Bähr.

Immer noch stirbt jede Minute ein Mensch an HIV-bedingten Ursachen, wie es von der DSW heißt. 40,8 Millionen Menschen auf der Welt lebten nach UNAIDS-Daten 2024 mit HIV, mehr als die Hälfte von ihnen in Afrika südlich der Sahara. Im vergangenen Jahr infizierten sich demnach weltweit etwa 1,3 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. (dpa/jW)

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