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Aus: Ausgabe vom 06.09.2022, Seite 10 / Feuilleton
Kulturpolitik

Mal was anbieten

Das Goethe-Institut will für verfolgte und geflüchtete Kulturschaffende eine temporäre Arbeitsbasis in Deutschland schaffen. Dazu bietet man für zwei Jahre im Berliner Kunsthaus Acud einen Ort für Begegnungen, als »Schutzraum für künstlerische Arbeit« und Bühne, hieß es in einer Mitteilung auf der Homepage des Instituts. Anschließende Veranstaltungen sind auch in anderen Städten in Deutschland vorgesehen. Das »Goethe-Institut im Exil« solle damit eine Ersatzfunktion für weltweit aus politischen Gründen geschlossene Einrichtungen übernehmen. Es soll mit einem Festival vom 6. bis 9. Oktober eröffnet werden.

Es gehe darum, »vor Ort etwas anzubieten, was nur wenige Institutionen in dieser Form können«, sagte Johannes Ebert, Generalsekretär des Goethe-Instituts, am Montag in Berlin. Es sei wichtig, »dass Kulturschaffende auch im Exil weiterarbeiten können, dass sie eine Brücke sind zu denen, die im Land geblieben sind«. Das Goethe-Institut könne dabei auf Erfahrungen mit einem ähnlichen Projekt für syrische Kulturschaffende 2016 zurückgreifen. Die Finanzierung für das Programm – der Ukraine-Schwerpunkt wird in den zwei Jahren mit 400.000 Euro kalkuliert – stammt laut Ebert unter anderem aus den Sondermitteln für die Ukraine-Arbeit und aus Einsparungen durch geschlossene Einrichtungen. (dpa/jW)

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