junge Welt: Jetzt am Kiosk!
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Aus: Ausgabe vom 12.10.2002, Seite 16 / Aktion

Im gemeinsamen Anliegen vereint

Jetzt vernetzen! Heute neu: junge Welt und Kriegsgegner
Von Rüdiger Göbel / Dr. Peter Strutynski

Die Bush-Krieger sind auf allen Kanälen und Titelseiten, doch wie häufig kommt die Friedensbewegung im Herzen der Bestie zu Wort? Ausführlich offensichtlich immer dann, wenn sie zu zahlen in der Lage ist (siehe Seite 6). Das ist in Deutschland nicht anders. Indes, mit der Tageszeitung junge Welt haben Kriegsgegner ein Medium, in dem herrschaftskritische Positionen in der Redaktion verankert sind und nicht erst mit teuren Anzeigen in der Zeitung plaziert werden müssen. Wer wann wo warum gegen den Krieg demonstriert, ist in der jW eine Nachricht. Mit dieser Information wird kein Reibach gemacht – auch wenn wir auf bezahlte Werbung der Friedensgruppen zur Unterstützung dieses Mediums eigentlich mehr angewiesen wären als so manche andere Zeitung. Für Blatt wie Bewegung gilt, wir müssen besser, größer und stärker werden.

Rüdiger Göbel, stellvertretender Chefredakteur der Tageszeitung junge Welt


Es gab zwei Gründe, die uns vor neun Jahren veranlaßt haben, den »Friedensratschlag« aus der Taufe zu heben. Einmal bestand in den vielen lokalen und regionalen Friedensinitiativen und -bündnissen, die aus den 80er Jahren übriggeblieben waren, das Bedürfnis, wenigstens einmal im Jahr zusammenzukommen, um mit Wissenschaftlern und Politikern die weltpolitische Lage zu analysieren, friedenspolitische Positionen und Strategien zu diskutieren und gemeinsame Projekte zu verabreden. Zum zweiten schien es uns höchste Zeit, einen Brückenschlag zur Friedensbewegung in den neuen Bundesländern herzustellen. Hier waren zum Teil ganz neue Initiativen mit eigenen Erfahrungen und Strukturen entstanden, die sich unabhängig vom Westen entwickelten. Beide Vorhaben sind uns seit 1994 so gut gelungen (der Kontakt mit dem Osten muß aber noch besser werden), daß sich der »Friedensratschlag« über die jährlich stattfindenden Kongresse (jeweils am ersten Dezemberwochenende in Kassel) zu einer zentralen Anlaufadresse und zu einem wichtigen Ansprechpartner innerhalb der deutschen – und sogar der europäischen – Friedensbewegung gemausert hat.

Die jährlichen »Ratschläge« reichen nicht mehr aus, um den Bedarf an bundesweiter Diskussion, Vernetzung von Aktivitäten und Verabredung von gemeinsamen Kampagnen bzw. Demonstrationen zu befriedigen. Längst sind daher »Aktionskonferenzen« und häufigere Treffen des Bundesausschusses Friedensratschlag hinzu gekommen. Die junge Welt gehört zu den wenigen Tageszeitungen, die uns durch ihre ausführliche Berichterstattung hierbei behilflich waren.

Im Mai 2002 war der Friedensratschlag aktiv daran beteiligt, anläßlich des Bush-Besuchs eine »Achse des Friedens« zu schmieden, die weit über den Kreis des Kasseler Ratschlags hinausgehen sollte. Auch zur Verhinderung des drohenden Irak-Krieges ist nach Auffassung des »Ratschlags« eine – noch breitere – »Achse des Friedens« nötig. Die Weichen dafür werden gerade gestellt. Am 26. Oktober wird die deutsche Friedensbewegung in Solidarität mit der US-amerikanischen Anti-Kriegsbewegung massenhaft auf die Straße gehen. Weitere – auch zentrale – Aktionen werden folgen. Auch hierbei rechnen wir mit informationeller Unterstützung durch die junge Welt.

Dr. Peter Strutynski vom Kasseler Friedensforum, einer der Sprecher des Bundesausschusses Friedensratschlag
(www.friedensratschlag.de)

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