Gegründet 1947 Freitag, 26. April 2024, Nr. 98
Die junge Welt wird von 2751 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 19.02.2016, Seite 15 / Feminismus

Streep gegen die weißen Studiobosse

Berlin. Hollywoodstar Meryl Streep ist der Ansicht, dass die Kontroverse über die Benachteiligung schwarzer und weiblicher Künstler nicht enden wird, solange es in den Chefetagen der Studios eine Dominanz von Weißen und Männern gibt. Die 66jährige Juryvorsitzende der diesjährigen Berlinale vertrat ihre Meinung am Sonntag vor einer Meisterklasse für 300 junge Schauspieler aus aller Welt in Berlin. Die Frage, ob ihrer Meinung nach Sexismus und Rassismus in den vier Jahrzehnten ihrer Karriere abgenommen hätten, bejahte die US-Schauspielerin. Es sei aber notwendig, »Krach zu machen, um Platz am Tisch zu haben«. Entscheidend in der Filmindustrie sei letztlich die »Vielfalt in den Führungsgremien«. Sie selbst habe früher gedacht, dass ihre Karriere beendet sein werde, wenn sie 38 sei, sagte Streep. Danach seien seinerzeit als Rollen nur noch »alte Weiber und Hexen« übrig geblieben. Das sei ein Grund, warum sie bis zum Film »Into the Woods« aus dem Jahr 2014 keine Hexe gespielt habe, obwohl sie viele Angebote bekommen habe. Den jungen Kolleginnen riet Streep, nicht zu sehr auf ihren Sex-Appeal zu vertrauen, wenn sie auf eine lange Laufbahn aus seien. (AFP/jW)

Mehr aus: Feminismus