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Aus: Ausgabe vom 10.11.2011, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Parkinson-Modell

Parkinson gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen. Die ursächlichen Vorgänge im Hirn sind kaum geklärt. Ein Ansatz ist der Mangel eines bestimmten Botenstoffs. Zudem unterliegen Nervenzellen in einem Gehirnbereich – den Basalganglien – periodischen Schwankungen in ihrer Aktivität. In der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Frontiers in Systems Neuroscience stellt Arvind Kumar vom Bernstein Center Freiburg nun auf der Grundlage dieser Ansätze ein weitergehendes Erklärungsmodell vor. Ein im Computer simuliertes Modell der Netzwerke im Gehirn zeigt demnach, daß die erhöhte Aktivität in einer anderen Hirnregion, dem Striatum, die Basalganglien in die krankhaften Schwingungen treibt. Beim Gesunden bleibt die Aktivität zweier Regionen innerhalb der Basalganglien im Gleichgewicht: Eine Region regt die andere an, diese wiederum hemmt die erste. Die erhöhte Aktivierung durch das Striatum stört diese Balance, Schwingungen entstehen.

(jW)

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