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Aus: Ausgabe vom 15.09.2010, Seite 9 / Kapital & Arbeit

Arzneimittel ­völlig überteuert

Berlin. Medikamente sind in Deutschland laut einer neuen Studie teils mehr als 500 Prozent teurer als in anderen europäischen Ländern. Wären Pillen, Salben und Infusionen so billig wie etwa in Schweden, könnten die Krankenkassen bis zu 9,4 Milliarden Euro jährlich sparen – fast ein Drittel ihrer derzeitigen Kosten. Dies geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Arzneiverordnungsreport 2010 hervor.

Die Krankenkassen gaben vergangenes Jahr 32,4 Milliarden Euro für Arzneien aus, 4,8 Prozent mehr als 2008. Laut Report sind neue, patentgeschützte Arzneien gegen Bluthochdruck, Diabetes oder Krebs für 80 Prozent des Kostenanstiegs verantwortlich. Die Umsätze mit Patentarzneien seien von 1993 bis heute von 1,6 Milliarden auf 13,2 Milliarden Euro in die Höhe geschnellt, sagte Report-Herausgeber Ulrich Schwabe.

(dapd/jW)

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