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Aus: Ausgabe vom 31.07.2010, Seite 16 / Aktion

Wohlstand für alle

Keine Krise, sondern das falsche System. Die junge Welt ermittelt ­weiter gegen seine Profiteure
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So Leute, das war’s. Die dicke Krise ist abgeblasen, die Verbraucherlaune steigt wie eine Rakete. Statt Suppenküchen und Stempelschlangen gab es Fußball-Euphorie und Flachbildfernseher.

An den Spieltischen des Casinos darf weiter gesetzt werden. Die verzockten Einsätze der Powerplayer trägt die Bank. Denn die Kugel muß ja rollen. Der Sound vom unbegrenzten Wachstum dröhnt wieder, sein gleichförmiger elektronischer Rhythmus geht ins Blut. Keine richtige Party ohne Tanz. Die geht auch dann weiter, als es am Rande ein paar Tote im Gedränge gibt. Pietät muß zurückstehen, wenn es darum geht, eine allgemeine Panik zu verhindern.

»Wo Profit lockt, wird Kapital kühn«, wußte schon Kommissar Marx. Mit dessen Rate wächst auch die kriminelle Energie. Wenn es sich mit provinzieller Geltungssucht und professioneller Unfähigkeit verbindet, stampft es alle menschliche Vernunft unter seinen Fuß.

Dann besiegt der Tod selbst die Liebe: Weil Duisburg pleite ist, weil der Veranstalter kräftig Kohle fördern wollte, wurden dort zur Love Parade Hunderttausende in eine abgeriegelte Zahlbox gepreßt, das Gelände am Alten Güterbahnhof. Das makaber zur Death Parade gewendete Megaevent kann als Sinnbild gelten. Wo Geld das Maß aller Dinge ist, wird geschmiert und immer riskanter gespielt.


Hier trifft es die am Rande – zunächst. Für Milliarden Menschen ist ohnehin kein Platz auf der Party. Für sie geht es Tag für Tag um die nackte Existenz, um den Zugang zu einfachsten Gütern. Zum Beispiel Wasser. In dieser Woche nahm die UNO auf Antrag Boliviens den Anspruch auf sauberes Wasser in die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte auf. Ein wichtiger Erfolg, aber nur ein symbolischer. Denn ein Recht, welches nicht einklagbar ist, ist wie ein feuchter Händedruck.

Die weggerechnete Krise ist also kein Grund, sich zurückzulehnen. Damit, wie sich tiefgreifende Veränderungen am System bewirken lassen, beschäftigt sich jetzt gerade und noch bis zum 1. September die ATTAC-Sommerakademie 2010 in Hamburg (www.attac.de).

Wie können Finanzmärkte entwaffnet, wie kann Klimagerechtigkeit erkämpft, Umverteilung organisiert werden? Wie hat sich in der Krise das globale Machtgefüge verschoben? Auch die junge Welt ist natürlich an der Alster präsent. Denn diese Zeitung wirkt Tag für Tag daran mit, Fakten zu liefern und nach Antworten zu suchen. Auch danach, wie Wohlstand und Spaß für alle möglich sind, ohne daß wir uns und unseren Planeten zertrampeln.

Und noch bis zum 7. Oktober führen wir unsere eigene »Sommerakademie« mit vielen politischen Schwerpunkten fort. Eine »Bewegung für Veränderung« braucht auch diese Zeitung. Deshalb bieten wir ein Zeitungsabo für volle drei Monate zum ermäßigten Preis von 48 Euro an. Schreiben Sie sich ein!
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Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

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