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Aus: Ausgabe vom 15.07.2010, Seite 13 / Feuilleton

Fauser-Sause

Morgen wäre der Schriftsteller Jörg Fauser 66 Jahre geworden, wäre er nicht 1987 auf der Autobahn spazierengegangen. Über Fauser schrieb der Schriftsteller Franz Dobler in dieser Zeitung: »Geht man den Weg zurück zum Anfang der deutschen Popliteratur, entdeckt man also einen Mann, der Gedichte schrieb, um sein Leben zu retten– nicht um die Zeit totzuschlagen, nicht um ins Fernsehen zu kommen, nicht um etwas Glanz übers Germanistikstudium zu kippen, nicht um was Besonderes zu sein. So einfach kann die Antwort sein auf die Frage, warum schreiben Sie? Und irgendwo dort draußen sitzen jetzt welche und sagen sich, genau, das werde ich antworten, wenn ich wieder gefragt werde, das klingt doch ganz schick, und ich habe doch auch schon geblutet, geschwitzt und geweint«. Und genau deshalb kann man morgen in Berlin in den Neuköllner Froschkönig gehen und um 21 Uhr an der »Fauser-Sause« teilnehmen und vielleicht sein liebstes Fauser-Gedicht deklamieren oder dem Schriftsteller Ambros Waibel zuhören, wenn er ab 21 Uhr aus seiner Jörg-Fauser-Biographie »Rebell im Cola-Hinterland!« vorträgt. Eine Sause so ganz nach dem berühmten Fauser-Motto: »Und er dachte, dass er den ganzen Tag mit zwei Worten ausgekommen war: ein Bier. Selbst Christus am Kreuz hatte mehr gebraucht.« (jW)

Freitag, 16.7., 21 Uhr, Froschkönig, Weisestr. 17, Berlin-Neukölln

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