Rosa-Luxemburg-Konferenz am 11.01.2024
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Aus: Ausgabe vom 05.04.2007, Seite 15 / Natur & Wissenschaft

Im Dreck spielen

Die Behandlung von Mäusen mit einem Bakterium, das überall in der Erde zu finden ist, hat in Tests einen ähnlichen Effekt erzielt wie Antidepressiva. Das berichtet die Zeitschrift Neuroscience. Das Mycobacterium vaccae hatte bereits auf Krebspatienten überraschende Wirkungen. Ein lebensverlängernder Effekt konnte nicht nachgewiesen werden, aber das Wohlbefinden der Patienten war besser, die Schmerzen wurden gelindert. In der Allergie- und Asthma-Behandlung wurden mit dem Bakterium ebenfalls Erfolge erzielt. Nun ist es also auch gegen Depressionen wirksam. »Ein angeschlagenes Immunsystem macht angreifbarer für Mentalerkrankungen wie Depressionen«, erklärt Projektleiter Chris Lowry von der Uni Bristol. »Das Bakterium scheint in der Lage zu sein, die Balance im Immunsystem wiederherzustellen und die Produktion von Serotonin im Gehirn anzuregen«. Frühere Studien hatten nachgewiesen, daß das Bakterium in Gegenden mit verschmutztem Trinkwasser für eine bessere Resistenz gegen Tuberkulose sorgt. »Überspitzt formuliert«, sagt Lowry, »werfen die Ergebnisse die Frage auf, ob wir nicht mehr Zeit mit dem Spielen im Dreck verbringen sollten.« (ptx/jW)

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