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Aus: Ausgabe vom 19.08.2006, Seite 9 / Kapital & Arbeit

Verbraucher sollen Widerstand leisten

Rheinbreitbach. Angesichts der Ankündigung einer neuen Preisrunde durch die großen Strom- und Gasversorger fordert der Bund der Energieverbraucher die Kunden bei überhöhten Tarifen zur Zahlungsverweigerung auf. »Allen Verbrauchern steht das Recht zu, die Zahlung von überhöhten Preisen zu verweigern«, sagte der Vorsitzende Aribert Peters am Freitag im rheinland-pfälzischen Rheinbreitbach. Das Recht, unbegründete Erhöhungsbeträge nicht zu zahlen, werde vom Bundesgerichtshof und zahlreichen Instanzgerichten immer wieder bestätigt. Selbst »eine Armada bestbezahlter Anwälte« könne daran nichts ändern. Verbraucher sollten »den Mut zum Widerstand, zur Zahlungsverweigerung fassen«. Peters betonte unter Verweis auf verschiedene Urteile, daß die Versorger bei Preiserhöhungen ihre Kalkulation hinreichend offenlegen müßten. Fünf der sieben Regionaltöchter des größten deutschen Gasversorgers Eon wollen ihre Gaspreise ab dem 1. Oktober um teilweise mehr als zehn Prozent erhöhen, wie ein Eon-Sprecher am Freitag mitteilte. Auch RWE hat für das kommende Jahr Erhöhungen beantragt. Angesichts der Rekordgewinne der großen deutschen Energiekonzerne sind die Pläne bereits bei Verbraucherschützern und Politikern auf Kritik gestoßen. Sie warfen den Unternehmen die Ausnutzung einer Monopolstellung vor.

(ddp/AP/jW)

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