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Aus: Ausgabe vom 08.08.2006, Seite 12 / Feuilleton

Für Anfänger

Wenn in den nächsten Wochen rund 800000 Jungen und Mädchen den »Ernst des Lebens« kennenlernen, dann ist das I-Dötzchen wieder in aller Munde. Auf einer neuen Sprachkarte des Amtes für rheinische Landeskunde des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) läßt sich unter www.arl.lvr.de/arl-aktuell die Entwicklung des Wortes nachvollziehen. Ein Dotz oder Dötzchen ist im Rheinland ein kleines Kind. I-Dötzchen werden die genannt, die in der Schule mit dem Buchstaben I anfangen mußten zu schreiben: die Erstklässler.

Das LVR-Amt für rheinische Landeskunde hat vor wenigen Monaten eine große Fragebogenaktion zur Alltagssprache durchgeführt; auf dieser aktuellen Erhebung basiert die I-Dötzchen-Karte. »I-Dötzken«, die niederrheinische Variante des Wortes, wird in der Schriftsprache nur selten gebraucht. I-Dötzchen aber kann man auch in der Zeit oder im Spiegel lesen.« Ob das I-Dötzchen dem »Klüngel« und dem »Knöllchen« folgen kann – zwei rheinische Wörter, die es im deutschen Wortschatz besonders weit gebracht haben, wird sich noch zeigen.


(ddp/jW)

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