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Aus: Ausgabe vom 06.06.2006, Seite 16 / Sport

Basketball: Last-Minute-Schock

Berlin. In der ausverkauften Schmelinghalle in Berlin konnte es am Pfingstsonntag kaum jemand fassen. Im dritten Playoff-Spiel um die Deutsche Meisterschaft zwischen Alba Berlin und Köln hatte der Gastgeber eine sehr starke erste Halbzeit und die Rheinländer mit dem Pausenstand von 44:25 regelrecht an die Wand gespielt. Da hätte wohl niemand auch nur einen Cent auf einen möglichen Erfolg der Schützlinge des Ex-Alba-Spielmachers Sasa Obradovic gewettet, der zu Beginn an der Seitenlinie dem Wahnsinn nahe schien. Auch die zweite Hälfte fing für die Gäste nicht viel besser an. Mehrfach kletterte Albas Vorsprung auf scheinbar uneinholbare 24 Punkte. Aber dann nahm er peu à peu ab. Erst schleichend, dann in kleinen Sprüngen, schließlich galoppierend. Vor dem Schlußviertel führten die Berliner noch 63:50, viereinhalb Minuten vor Ultimo mit 71:58. Dann brach ein finales Karnevalsfurioso über die Albatrosse herein, das sich als Kölner Wahnsinn mit Methode erwies. Zweieinhalb Minuten vor Ende stand es plötzlich 71:71. Zweieinhalb Minuten, die einem Hitchcock-Krimi gut zu Gesicht gestanden hätten – aber aus Alba-Sicht kein Happyend hatten. Mit der Schluß-Sirene fiel der Dreier des Kölners Immanuel McElroy durch die Reuse zum 82:80 für die Gäste. Es war nach dem 2:0 zu Beginn erst die zweite Führung für die Obradovic-Mannen. Nach den Auswärtssiegen der beiden Finalisten zu Beginn der Best-of-Five-Serie – Rhein Energie in Berlin, Alba in Köln – liegen die Rheinländer jetzt mit 2:1 in Front und können heute in der vierten Partie den Matchball zur Meisterschaft verwandeln. Das Team von Alba-Trainer Henrik Rödl muß dagegen unbedingt gewinnen, um – so der Coach – »ein fünftes Spiel zu erzwingen und die Serie nach Berlin zurückzuholen«. (kw)