Gegründet 1947 Sa. / So., 20. / 21. April 2024, Nr. 93
Die junge Welt wird von 2767 GenossInnen herausgegeben
Aus: Ausgabe vom 08.11.2021, Seite 1 / Inland

Ampelkoalitionäre wollen neue Coronaregeln

Berlin. Rückkehr zu kostenlosen Coronatests für alle, eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, stärkere Einschränkungen für Ungeimpfte: Angesichts des steilen Anstiegs der Coronazahlen fordern Politiker und Experten in Deutschland schnelle Entscheidungen. Damit soll die vierte Welle der Pandemie abgebremst werden. Die potentiellen Regierungspartner SPD, Grüne und FDP wollen eine neue Rechtsgrundlage für Coronaregeln der Länder schaffen, bevor die »epidemische Lage« am 25. November endet. Über den Entwurf soll der Bundestag am Donnerstag beraten. Die Zahl der Infizierten steigt derweil weiter an. Das Robert-Koch-Institut (RKI) gab die Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Sonntag morgen mit 191,5 an. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 183,7 gelegen. (dpa/jW)

  • Leserbrief von Hans Bremerkamp aus Rostock (8. November 2021 um 13:41 Uhr)
    Diese seit Monaten anhaltende Debatte zum Impfen und zur persönlichen Entscheidung darüber kann ich schon lange nicht mehr ertragen. Und die Argumente derjenigen, die die Coronaimpfung strikt ablehnen oder auf irgendwelche Langzeitstudien warten, schon gar nicht. Ich bin der Meinung, dass angesichts der anhaltenden Coronapandemie die allgemein von der Mehrheit der Menschen anerkannten und genutzten Schutzmöglichkeiten keine Zweifel an der Richtigkeit und Wirksamkeit der Impfungen erlauben. Nehmen die Verweigerer einfach so in Kauf, dass sie schwer erkranken und unter Umständen sogar sterben könnten? Ich halte das bewusste Verweigern der Impfungen für ein höchst verantwortungsloses Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen. Die Meldungen der letzten Monate beweisen doch, dass in den Intensivbetten der Kliniken fast nur Ungeimpfte landen. Des weiteren ist hinreichend bewiesen, dass Geimpfte im Falle einer Coronainfektion in aller Regel nur einen harmlosen Krankheitsverlauf erleiden. Warum können sich Politiker und Fachleute nicht dazu durchringen, eine zumindest teilweise Pflicht zum Impfen anzuordnen, zum Beispiel im Gesundheitswesen, Pflegedienst und in Einrichtungen, die viel mit Publikum zu tun haben? Mir scheint, keiner traut sich, das auszusprechen. Ist die Freiheit, wegen einer Nichtimpfung sterben zu dürfen, eine so wertvolle Errungenschaft? Ich plädiere grundsätzlich für das Impfen, nicht nur gegen Corona, sondern generell. In meinem Leben, ich bin 87 Jahre alt, habe ich viele Schutzimpfungen erhalten. Ich bin überzeugt, dass sie alle ihren Sinn und Zweck erfüllt haben, ohne mir zu schaden.