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Aus: Ausgabe vom 13.08.2011, Seite 13 / Feuilleton

An alle! Play it again!

In London-Enfield ist während der Riots ein dreistöckiges Haus des Sony-Konzerns abgebrannt und mit ihm das Lager des größten britischen Independent-Musikvertriebs PiasUK (Pias für Play it again, Sam; jW berichtete). Etwa 150 Indie-Labels sind betroffen. Vernichtet wurde der »annähernd gesamte Lagerbestand an Vinylplatten und CDs von Englands schönsten, wichtigsten, anregendsten, anrührendsten Plattenlabels, darunter Warp, Soul Jazz, Finders Keepers, Domino, Accidental, Fat Cat, Ninja Tune, Big Dada, Rough Trade, Chemikal Underground usw. usw.…«, heißt es in einem Aufruf des Hamburger Plattenladens Groove City. Ob Versicherungen zahlten, sei unklar. Einigen Labels würden die Verluste »das Genick brechen«. Der Hamburger Aufruf richtet sich an alle, denen etwas »an einer Vielfalt abseits des Dudelfunks« liegt: »Gibt es eine Platte von einem dieser Labels, die euch nachts nicht schlafen ließ, die etwas verändert, in Bewegung gesetzt hat? Verschenkt sie! Das spült direkt Geld in die leeren Kassen und stiftet Moral. (…) Oder, wenn ihr könnt, bucht die Labelbetreiber für DJ-Gigs. Damit sie in den kommenden harten Monaten ihre Miete zahlen können. (Wie gesagt, nur wenn es euch wichtig ist. Jeder hat eigene Pioritäten, und die Welt bietet mehr als genug Möglichkeiten, zu helfen.)« (jW)

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