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Aus: Ausgabe vom 17.04.2008, Seite 16 / Sport

Fußball-Randspalte

Befremdlich

Halle. Der Nordostdeutsche Fußballverband hat dem Halleschen FC wegen »Juden Jena«-Rufen seiner Anhänger drei Punkte abgezogen. Zu den antisemitischen Tiraden war es im Oberligaspiel vom 29. März gekommen. Jetzt protestiert die Liga. Uwe Täschner, Präsident des VFC Plauen, hat angeregt, daß alle Präsidenten vier Wochen ihr Amt ruhen lassen. »Es werden nicht die Täter bestraft, sondern der Fußball«, heißt es in seinem Solidaritätsschreiben an HFC-Amtskollegen Michael Schädlich. Der Präsident des Chemnitzer FC, Matthias Hänel, kritisierte: »Es kann nicht sein, daß fremde Personen auf Bestellung Randale anzetteln und die Vereine dafür mit Punktabzügen bestraft werden.« (sid/jW)

Hysterisch

Frankfurt/Main. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Fanprojekte (BAG) steht in Sachen Stadionverbotsrichtlinien auf Seiten des DFB. Zu Vorstößen des brandenburgischen Innenministers Jörg Schönbohm und des Vorsitzenden der Gewerkschaft der Polizei, Konrad Freiberg, erklärte der BAG am Mittwoch: »Völlig überzogene Forderungen nach lebenslänglichen Stadionverboten sind der hilflose Versuch, Probleme alleine mit Repression zu lösen, schüren Hysterie und gefährden den sozialen Frieden.« Auch Michael Gabriel von der Koordinationsstelle für Fanprojekte bezeichnete den Ruf der Politik »nach einem noch höheren Level an Repressalien« als Ausdruck der »Hilflosigkeit«. Er verwies auf Italien: »Trotz härterer Strafen ist man des Problems gewaltbereiter Fans dort nie Herr geworden. Der DFB hatte zum 31. März vernünftigerweise die Stadienverbotsrichtlinien gelockert.« (sid/jW)

Schmerzlich

Köln/Abidjan. »Ich bin auf halbem Wege stehengeblieben«, sagte der ehemalige Vizeweltmeister Ulli Stielike (53) nach seiner Entlassung als Trainer des Fußball-WM-Teilnehmers Elfenbeinküste. Offenbar will der ivorische Verbandspräsident ­Jacques Anouma den ehemaligen französischen Europameister Jean Tigana verpflichten. Stielike erklärte, daß schon beim Länderspiel gegen Tunesien in Paris hinter seinem Rücken heimlich mit Tigana verhandelt worden sei. »Seither habe ich auch nichts mehr von den Herren gehört. Das tut weh, ist aber nun einmal so.« Stielike hatte im September 2006 die Nachfolge von Henri Michel angetreten. (sid/jW)

Präsidial

Mailand. Um sich »ganz dem Amt des Ministerpräsidenten widmen« zu können, wird Silvio Berlusconi nicht länger Präsident des AC Mailand sein. Seine Demission wird auf der Aktionärsversammlung des Klubs am 24. April bekanntgegeben. (sid/jW)

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