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Leserbrief zum Artikel Die Linke: »Wir haben von Wahl zu Wahl verloren, ohne Ursachen auszuloten« vom 07.09.2019:

Linkes Wahldilemma

Protestpartei ade, Kümmerer nee: Nach den Landtagswahlen in Sachsen und Brandenburg ist Streit ausgebrochen. Die Linke sucht Verantwortliche für das Wahldebakel, schreibt die Presse. Es geht drunter und drüber in der Linkspartei, alte Konflikte brechen neu auf, schreibt zum Beispiel der Tagesspiegel. Jetzt einzelne Personen zu Bauernopfern zu machen, ist der falsche Weg. So kann auch die Landtagswahl am 27. Oktober 2019 in Thüringen in die Hose gehen.
Doch was hat Die Linke falsch gemacht? Die Protestpartei sind wir nicht mehr, da kann man nichts machen. Wer in Regierungsverantwortung geht und nicht liefert, wird abgestraft. Das konnte jeder schon in Berlin sehen. Eine Partei der Kümmerer ist auch eine Partei der Basis. Die Linke ist das nicht mehr. Sie ist eine Partei der Intellektuellen geworden. Die Kümmerer sind verkümmert! Leider wirkt sich das erst mit zeitlicher Verzögerung aus, so dass es auch schwer als Problem erkannt wird.
Was muss geschehen? Die Partei war einmal bekannt durch ihre breite Aufstellung. Gysis bunte Truppe waren wir, und die roten Socken haben uns geholfen. Finden wir den Weg zurück zur pluralistischen Partei, lassen wir verschiedene Meinungen zu den vielen Problemen der Zeit zu, finden wir neue Wege in einer sich immer weiter spaltenden Gesellschaft. So werden wir von breiteren Gesellschaftsschichten wahrgenommen und dann auch wieder wählbar.
Thomas Elstner, Gera
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