Gegründet 1947 Sa. / So., 26. / 27. Juli 2025, Nr. 171
Die junge Welt wird von 3019 GenossInnen herausgegeben
Online Extra
25.07.2025, 19:19:51 / Ausland

Ärzte ohne Grenzen: Israelischer Einsatz von »Hunger als Waffe« hat »beispielloses Ausmaß«

Mideast_Wars_Dying_o_86727011.jpg
Eine Frau bereitet für ihre Familie Essen zu (Gaza-Stadt, 23.7.2025)

Genf. Die Hilfsorganisationen Ärzte ohne Grenzen (MSF) hat Israel vorgeworfen, die Bevölkerung im Gazastreifen »vorsätzlich auszuhungern« und vor Mangelernährung in dem Gebiet gewarnt. »Der gezielte Einsatz von Hunger als Waffe durch die israelischen Behörden in Gaza hat ein beispielloses Ausmaß erreicht«, kritisierte die Organisation am Freitag.

Untersuchungen in Einrichtungen der Organisation in den vergangenen Wochen hätten ergeben, dass ein Viertel der Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren sowie ein Viertel der behandelten schwangeren und stillenden Frauen unterernährt seien. Im Krankenhaus von Ärzte ohne Grenzen in der Stadt Gaza habe sich die Zahl der wegen Mangelernährung behandelten Menschen seit Mitte Mai vervierfacht, teilte die Organisation mit. Neben den Patienten kämpfe auch das medizinische Personal um sein Überleben, erklärte MSF.

Die Organisation forderte, die israelischen Behörden müssten »dringend die Einfuhr von Lebensmitteln und anderen lebenswichtigen Hilfsgütern nach Gaza in ausreichendem Umfang zulassen«. Ärzte ohne Grenzen gehört zu den mehr als hundert Hilfs- und Menschenrechtsorganisation, die am Mittwoch vor dem »massenhaften Verhungern« von Menschen im Gazastreifen gewarnt hatten. (AFP/jW)

links & bündig gegen rechte Bünde

Jetzt den kostenlosen jW-Newsletter abonnieren – täglich das Beste aus der Tageszeitung junge Welt, direkt in Ihr Postfach. Ihre E-Mail-Adresse wird natürlich niemals an Dritte weitergegeben.

                                                                 Aktionsabo: 75 Ausgaben für 75 Euro