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Aus: Ausgabe vom 31.12.2004, Seite 16 / Aktion

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jW - die Zeitung für die Vernetzung der Linken

Gnadenloser Sozialkahlschlag, völkerrechtswidrige Angriffskriege und das Erstarken faschistischer Bewegungen bilden den Dreiklang der Neuen Weltordnung. Mit ihr einher geht der Ausbau der staatlichen Repressionsapparate bei gleichzeitigem Abbau demokratischer Grundrechte.

Angesichts der verheerenden Entwicklungen, die die Welt seit der politischen »Wende« von 1989/91 erlebt, wirkt die Zersplitterung und Fraktionierung linker Gegenkräfte oft entmutigend. junge Welt will hier Abhilfe schaffen: Zwar ist die Zeitung kein Partei- oder Organisationsersatz, sie kann auch linke Aktion nicht ersetzen. Doch kann junge Welt dazu beitragen, die Vereinzelung zu überwinden, vor allem dadurch, daß sie die Kommunikation in der Linken befördert – und damit auch das Bewußtsein, daß wir so schwach nicht sind. Ob bei den Protesten gegen »Hartz IV«, bei Aktionen gegen neonazistische Aktivitäten auf der Straße oder in den Parlamenten, bei den Demonstrationen gegen die Weltordnungskriege in Afghanistan, Irak und anderswo, gegen den Atomstaat, die Beschneidung von Rechten der hier lebenden Flüchtlinge und Migranten oder einem scheinbar lokalen Anlaß wie der Präsenz der Bundeswehr auf der Leipziger Buchmesse: junge Welt bildet stets eine kritische Gegenöffentlichkeit gegenüber dem Einheitsbrei des herrschenden Medien-Mainstreams. Und fungiert dabei auch als »kollektiver Organisator«, indem sie, partei- und organisationsübergreifend, linke Kräfte bündelt, (Theorie-) Debatten anstößt und befördert.

Das »Vernetzungsorgan« junge Welt beschränkt sich jedoch nicht nur auf die Widerspiegelung bundesdeutscher Verhältnisse; der Blick über den eigenen Tellerrand war und ist uns stets genauso wichtig. Davon zeugt auch die von der jungen Welt veranstaltete Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz, die am 8. Januar 2005 zum inzwischen zehnten Mal stattfindet. Von den bürgerlichen Medien kaum beachtet, finden alljährlich an die 1000 Interessierte den Weg nach Berlin, um sich über weltweite Proteste gegen die neoliberalen Zumutungen zu informieren und Anregungen für die eigene politische Praxis zu holen. Im kommenden Jahr erwarten wir Gäste aus Kuba, den USA, England, Bolivien und Österreich, die uns über Aktionen und Diskussionen der Linken in ihren Ländern berichten werden. Die Frage der länderübergreifenden Vernetzung wird am Nachmittag bei der Podiumsdiskussion auf der Konferenz konkret gestellt: Bestehen Chancen, den Weltordnungskriegen und dem neoliberalen Generalangriff auf alle sozialen Sicherungssysteme wirkungsvollen Widerstand entgegenzusetzen? Welche Möglichkeiten gibt es, Bündnisse zu verbreitern und sich auf internationaler Ebene stärker zusammenzuschließen?

Ab dem 3. Januar wird sich erneut zeigen, wie nötig Vernetzung von Protest und Widerstand ist. »Hartz IV« ist auch der Versuch, Entsolidarisierung zu befördern und Vereinzelung voranzutreiben. Wir wollen helfen, das neue Jahr zum Auftakt für eine neue Qualität des Protests und Widerstandes zu machen. Vom ersten Tag an.

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Die Grenzen in Europa wurden bereits 1999 durch militärische Gewalt verschoben. Heute wie damals berichtet die Tageszeitung junge Welt über Aufrüstung und mediales Kriegsgetrommel. Kriegstüchtigkeit wird zur neuen Normalität erklärt. Nicht mit uns!

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