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Aus: Ausgabe vom 17.04.2018, Seite 11 / Feuilleton
Volksbühne Berlin

Die Rettung

Nach dem Abgang von Chris Dercon hält Volksbühnen-Interimschef Klaus Dörr nichts von einer überstürzten Nachfolgeregelung. »Schnellschüsse richten nur Schaden an«, sagte Dörr der Süddeutschen Zeitung (Montag). »Für die qualifizierte Vorbereitung einer Intendanz braucht man anderthalb bis zwei Jahre«, so Dörr. Genau wie gute Regisseure stünden potentielle Intendanten nicht Schlange. Kultursenator Klaus Lederer (Linke) müsse entscheiden, ob die Aufgabe von einer oder mehreren Personen übernommen werden solle. Angesichts »der Bedeutung der Ära Frank Castorfs« halte er es fast für ausgeschlossen, dass ein einzelner Intendant das schaffen kann. Dörr brachte eine Struktur mit mehreren prägenden Regisseuren ins Spiel, denen das Haus zur Verfügung gestellt werden könne. Bis dahin müsse improvisiert werden. »Ich will nicht pathetisch werden, aber es geht jetzt darum, dieses Theater zu retten.« (dpa/jW)

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