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Aus: Ausgabe vom 15.03.2018, Seite 15 / Medien

Schweden will Lokalmedien pampern

Stockholm. Staatsknete für die »freie Presse«? Schweden will mit staatlichem Geld dazu beitragen, dass es überall im Land wieder Zeitungen und andere lokale Medien gibt. Die Regierung reichte am Dienstag einen Vorschlag für neue Subventionen beim Parlament ein. Eine Reihe Orte seien heute »weiße Flecken auf der Medienlandkarte«, erklärte die Regierung. Es gebe keine Tageszeitungsredaktionen, keine lokalen Radiosender oder andere Medien mehr. Künftig sollen Redaktionen hier eine besondere staatliche Unterstützung beantragen können.

Die schwedische Presse wird bereits seit den 1970er Jahren vom Staat subventioniert. Jetzt sollen auch digitale Medien, Podcasts und Internetfernsehsender davon profitieren. Zusätzlich werden die bisherigen Subventionen in verschiedenen Kategorien um 10 bis 50 Prozent angehoben. »Wir gehen einen konkreten und deutlichen Schritt, den bedeutsamen lokalen Journalismus zu schützen«, erklärte Kulturministerin Alice Bah Kuhnke. Dadurch werde auch die Demokratie gestärkt, behauptete sie. Das schwedische Parlament und die EU-Kommission müssen den Plänen noch zustimmen. (dpa/jW)

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